Iris Kranz

That´s Rock´n´Roll!! Das Konzert (Teil 2)

31st August 2009

That´s Rock´n´Roll!! Das Konzert (Teil 2)

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Iris frühmorgens

Samstag morgen, 06 Uhr…

Die Dauerbeschallung unserer entfernteren Nachbarn gönnte uns zwar keine echte Nachtruhe, doch hin und wieder fand ich zwischen Gegröhle und Zeltstolperern echten Schlaf.

Pünktlichst zum Morgengrauen (der Himmel war bedeckt, nur am Horizont war ein klarer blauer Streifen zu erkennen) wurde ich von sehr lauten, aber wohlklingenden dumpfen Basselementen von AC/DC´s “Rock´n´Roll Singer” aus den süßen Träumen gelockt! Afrofrisur hin oder her, ich schälte mich aus dem Schlafsack und dem Zelt und hielt erstmal Ausschau. Lang hats nicht gedauert, bis der ganze Campingplatz geweckt war, die Hälfte aller Verrückten hatte eh durchgemacht bis zum Erbrechen….buchstäblich.

Isa

Frisch geduscht, geföhnt (!!!) und überdies topfit begannen wir den Tag innerhalb unseres nachbarschaftlichen Verhältnisses mit einem warmen Grillfrühstück und Aldi-Instant-Kaffee, der äußerst bescheiden schmeckt… ;-) . Ingo wollte unbedingt Speckeier vom Bäcker (!?), wobei Iris und ich uns ernsthaft fragten, welcher Bäcker im Industriegebiet von Konstanz diesen Service wohl anbieten würde!

Durst

Und da war er wieder – dieser Durst! Willkommen Konterbier, Konterradler….aber was tun, wenn man gerne mal was anderes trinken möchte? Genau!!! Bahn frei für Wodka Bull! Da wir gestern extra die Handbremse angezogen haben, war heute kein Halten mehr.

Isa Bull

Mittlerweile kochte auch ganz sanft die erste Gerüchteküche auf dem Campingplatz hoch, ungläubiges Kopfschütteln und Stroßgebete zum Himmel nützten alles nichts: OASIS hatte abgesagt, ja, sich sogar getrennt!!! Ich für meinen Teil fand das überhaupt nicht tragisch, denn ich fand Oasis schon immer kacke, zuviel Wirbel um deren Person und unbändige Selbstüberschätzung säumten ihren Weg und - die Musik war eh nicht so meins. Aber die Enttäuschung bei den Fans, und ich schätze über die Hälfte aller Leute waren nur wegen ihnen gekommen, war riesengroß. Auch bei unseren 4 Jungs, die mit uns das Festival verbrachten, war große Trauer angesagt.

Gegen 13 Uhr machten wir uns endlich mit dem Bus auf zum Festivalgelände und leider hatte ich da bereits die erste Band verpasst. Die Kilians tauschten mit Sugarplum Fairy den Auftrittszeitpunkt, weil sie abends noch bei Coldplay in München als Vorgruppe gastierten. Schade!!! Aber egal, Sugarplum Fairy dudelten weit vorne, während wir erstmal den Gang zum Bierhahn tätigten und jeder mit einem ein Liter Superbierbecher mit Henkel in den Händen sein Plätzchen suchte. Noch war die Gruppe zusammen…

Groupies

Dann versuchte The Sounds ihr Glück und wir drängten schon ein wenig Richtung Masse in den zweiten Block. Der erste Block war natürlich bereits heillos überlaufen, aber ich gebe mich gerne auch mit den billigeren Stehplätzen zufrieden. Ich komme auch über Umwege an das, was ich will. Als die Frontfrau von The Sounds bereits nach 4 Liedern “this is our last song” anbot, wurde ich leicht nervös….denn mich erwartete nach dem Auftritt natürlich die Band, die ich sehen wollte. Aber nix da, es wurden noch gefühlte 2 Stunden Zugabe gespielt, und mittlerweile drückte auch mal meine Blase. So, und was tun in dieser Situation? Weggehen und aufs Klo hetzen oder durchhalten und verdrängen? Ich entschloss mich zu Letzterem, denn ich hatte es irgendwie geschickt angestellt und mich bis nach ganz vorne ans Gitter durchgemogelt, sozusagen erste Reihe, zweiter Block! Hier bekamen mich keine zehn Pferde mehr weg!!! Endlich verließen The Sounds die Bühne und eine Dame mit Pipsstimme wollte den nächsten Act ansagen. Doch zuvor bat sie das aufgeheizte Publikum, Oasis nochmal einen letzten Gruß für diese beschissene Absage zukommen zu lassen und forderte uns alle auf, die rechte oder die linke Hand zu heben! Seht selbst!

Oasis

Und dann war endlich Soundcheck: Die erste Gitarre wurde auf die Bühne gebracht, gleich darauf folgte der Bass….genau DER Bass….

Und dann gab es kein Halten mehr! Kasabian betrat die Bühne und ja….jaaa….jaaaaaaaaaaaaaaaaaaa: Tom Meighan hatte seine Haare wieder kurz!!!!!! Er hatte etwas Psychopathisches gehabt mit seiner langen Zottelmähne, aber nun war ich wieder versöhnt! Der Gitarrist folgte ihm auf dem Fusse und dann kam Edward “the bass-player” auf die Bühne gestolpert. Ich wußte in dem Moment nicht mehr, bin ich Teenager oder eine erwachsene Frau?!

Die ersten Töne von “Underdog” erklangen, und dann sind wir natürlich völlig ausgerastet!!! Ausrasten ist vermutlich gar kein Ausdruck mehr, aber die Möglichkeiten, die Iris und ich hatten, schöpften wir mit Sicherheit aus!

Kasabian

Dank unseres 1-Liter-Bierbechers mit Henkel, den wir einfach umdrehten und unsere beiden Füsschen auf ca. 6 cm Durchmesser plazierten, schwebten wir auch ohne starke männliche Schultern hoch über den Köpfen, sehr zum Leidwesen der zweiten Reihe hinter uns, die das gar nicht witzig fand. Na und?  Im Kino sehe ich normalerweise auch nix, und in diesem Augenblick  war mir das sowas von scheißegal! ;-) “Where did all the love go” (tja, genau) folgte direkt und bis zu diesem Zeitpunkt war das Konzert bereits der unangefochtene Höhepunkt der vergangenen Woche gewesen. Es war so geil!!!!

Nach dem Auftritt (nun sollte die wahre Party beginnen) machten Iris und ich Platz für die Meute, und setzten uns dezent in den Hintergrund ab, um den Festivalverlauf aus sicherer Distanz, aber mit Nähe zur Toilette und unmittelbarer Umgebung von Trinkbarem zu beobachten. Leider (oder Gott sei Dank?? ;-) ergatterten wir nur noch ein freies Tischchen am Red Bull Stand, mit bestem Blick auf die Bühne. Was nun folgt ist nicht mehr jugendfrei, denn ab diesem Zeitpunkt schaltete der klare Verstand aus und wir bekamen den Hals nicht mehr voll. Ein Wodka-Bull reihte sich an den anderen. Alle paar Minuten gesellten sich neue Konzertbesucher zu uns, und prosteten ein wenig mit uns. The Hives waren mittlerweile on stage und lieferten eine geile Performance!! Wir klebten zwar grundsätzlich den ganzen weiteren Abend an diesem Tisch fest, aber das hinderte zumindest mich nicht, meinen tiefsten Emotionen freien Lauf zu lassen. Glücklicherweise muss ich mir selbst nicht beim feiern zuschauen, es würde mir die Schamesröte ins Gesicht treiben…. ;-)

Mando Diao enttäuschten zwar etwas mit ihrer Lustlosigkeit, aber egal – ich find die trotzdem geil und ich hopste weiter im Umkreis von 20 m um unseren Tisch herum. Es folgen einige Eindrücke….

Iris und Robert Sarah, Elvis und Isa Iris und der Raphi Hirtler, was geht aaaaab? Jan, Iris und Marc Jan, Isa und Marc Storno

Um halb zehn hab ich dann doch noch schnell daheim angerufen, dass alles in Ordnung ist,  denn ich ahnte, dass ich mir selbst in allernächster Zukunft die Lichter ausknipsen würde.

Deep Purple haben wir nicht mehr richtig angeschaut, sondern sind dann gegen halb elf in den Bus Richtung Campingplatz aufgebrochen. Der Fussmarsch Richtung Zelt war endlos lange, aber als ich dort angekommen war, bin ich nur noch mit einem Hechtsprung reingeglitten und war im Flug bereits eingeschlafen…. Ich hab rein gar nix mehr mitbekommen, nur beim Aufwachen am nächsten Tag….da….hab ich es dann gemerkt…..das könnte schiefgehen…..  Ich hab nur noch gehofft, dass alles bei mir bleibt, denn wo soll ich denn morgens auf einem überfüllten Zeltplatz hinko….? Ins Zelt? Vors Zelt? Auf ein Nachbarzelt???? Es ging zum Glück alles gut, das allerschlimmste war noch das Abbauen des Gelages, aber wir haben es geschafft und sind wohlbehalten wieder zuhause angekommen!

Es war ein absolut geniales Festival!!! Danke allen Beteiligten, die mitgemacht haben!!!!

Isa & Iris

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